Schauplatz ist das viktorianische London. Hier beginnt die blutrünstige Geschichte. Die Stadt London ist für den Barbier Sweeney Todd ein Sündenpfuhl, ein Höllenschlund, in dem sich das Geschmeiß dieser Erde versammelt hat. Mit scharfem Rasiermesser schneidet er seinen Kunden die Kehle durch und befördert die Leichen mittels einer Falltür zu seiner Wirtin Mrs. Lovett, die davon köstliche und heiß begehrte Fleischpasteten fabriziert.
Der Held dieser grausigen Geschichte hat für seine Freveltaten durchaus ein Motiv: Ein korrupter Richter hatte ihm einst Weib und Kind genommen und dann verurteilt. Dafür und auch weil er 15 Jahre lang unschuldig im Gefängnis gesessen hat, rächt sich Sweeney Todd an seinen Mitmenschen. Am Ende erkennt Todd in einer von ihm getöteten Bettlerin seine eigene Frau wieder, seine geliebte Lucy, die einzige Frau auf der Welt, die sein vergiftetes Herz noch liebt. Und weil Mrs. Lovett log und ihn im Glauben ließ, Lucy sei tot, will er sich auch an ihr rächen. Er nimmt seine kichernde Wirtin in den Arm, tanzt mit ihr und stößt sie in den Ofen, um dann selbst von seinem Gehilfen Tobias getötet zu werden.
Songs im Bänkelsängerstil, einprägsame Balladen und wirkungsvolle Duette von Todd und Mrs. Lovett untermalen das blutrünstige Geschehen. Sondheims musikalisch kraftvolles Musical wurde mehrfach ausgezeichnet. 2007 wurde „Sweeney Todd“ mit Jonny Depp in der Rolle des teuflischen Barbiers verfilmt.
Text: Musik und Bühne