Was für eine Verwirrung! An Bord des Ozeandampfers „S. S. America“ scheint zu gelten: „Anything Goes“ – „Alles ist möglich“. Da trifft die Nachtclubsängerin und ehemalige Laienpredigerin Reno Sweeney auf den britischen Adeligen Sir Evelyn Oakleigh, die finanziell angeschlagene Witwe Evangeline Harcourt in Begleitung ihrer Tochter Hope auf den Börsenmakler Elisha Whitney und seinen Assistenten Billy Crocker, der als Pfarrer verkleidete Gauner und „Staatsfeind Nr. 2“ Moonface Martin auf FBI-Agenten – kurz: richtige und falsche Identitäten mischen und entwirren sich, dass es eine wahre Lust ist. Hinter dem Spektakel steckt einer der kreativsten Köpfe des klassischen Musicals – Cole Porter. Er schuf nicht nur Musical-Hits wie Kiss Me, Kate und High Society, viele seiner Songs wurden zu Jazz-Standards und Evergreens. Davon hat auch Anything Goes etliche zu bieten, allen voran „You’re the Top“, „All Through the Night“ und „I Get a Kick Out of You“. (Text: Theater Magdeburg)
Theater Magdeburg
Nach dem Erfolgsroman „Menschen im Hotel“ von Vicky Baum, der bereits 1931 mit Greta Garbo verfilmt und mit einem Oscar ausgezeichnet wurde, entstand das gleichnamige Musical, das am Broadway mehr als 1000-mal gespielt wurde.
Es erzählt die im Jahr 1928 spielende Geschichte um Hotelgäste in einer Nobelherberge, deren Schicksale miteinander verknüpft sind. Zum amourösen Reigen gehören eine alternde Primaballerina, ein mittelloser Baron, ein reicher Fabrikant, eine ehrgeizige Sekretärin und ein todkranker Buchhalter. Das Musical zeigt auf beeindruckende Weise das mühevolle Leben hinter einer glitzernde Fassade.
Die den Schlagern der Dreißiger- und Vierzigerjahre nachempfundene Musik begeistert die Zuschauer mit Songs wie „And Life Goes On“, „I Waltz Alone“ und „Fire And Ice“.
Theater Lüneburg
Mit Bravorufen und lang anhaltendem Beifall wurde die Premiere des Musicals «Grand Hotel» gefeiert. In Deutschland soll die Übersetzung von Roman Hinze mit griffigen Dialogen und einfühlsamen Songtexten für neue Begeisterung sorgen. Die Chancen stehen nicht schlecht, denn die für zeitgenössische Musicalverhältnisse erstaunlich unprätentiöse Textfassung lieferte in Osnabrück die Vorlage für ein temporeiches Spiel. Thorsten Stegemann, dpa April 2008
Vicki Baums berühmter Roman „Menschen im Hotel“ ist hier zum rauschenden Musical geworden, als deutsche Erstaufführung in der Übersetzung von Roman Hinze. Münstersche Zeitung Mai 2008
Cool fließt sie dahin, die Musik des „Grand Hotel“. Elegant wie Seide schmiegt sie sich ins Ohr, dehnt sich lässig, swingt urban und verheißt so Träume vom eleganten Leben zwischen Suite, Bar und Restaurant. Neue Osnabrücker Zeitung April 2008
Liebe und Tod, Feuer und Eis – die Drehtür schwingt und schwingt! Fantastisch bedient wird das Musical-Publikum mit „Grand Hotel“. Musical mit Tiefgang, vortrefflich besetzt, starke Regie-Momente! Ein gut dosierter Theaterspielplan benötigt neben Wagnissen auch Blockbuster. „Grand Hotel“ ist da ein vortreffliches Beispiel. Super! Osnabrücker Nachrichten April 2008
Banale Geschichten, unvergänglich stereotyp konstruierte Charaktere, dazu spritzige Dialoge und melodramatisch ausgewalzte Schicksale – was schon in Roman und Film erfolgreich war, das funktioniert auch im Musical.
Westfälische Nachrichten April 2008
… eine weitere gewagte Münchner Erstaufführung, der man von ganzem Herzen Erfolg beim Publikum wünscht. Weil Regisseur Pavel Fieber und sein Team alle Register ziehen und das schwere Kunststück meistern, einen Abend voll schwelgender Nostalgie zu inszenieren, ohne dabei je altmodisch zu wirken. Münchner Merkur Febr. 2011
Begeisterung am Premierenabend … Dieses Stück ist heiter-leicht, das müssen Musicals sein, allerdings nicht trivial. Die Figuren sind nuancenreich, herzlich und zwielichtig wie die Zofe der Ballerina, es dürfen Ernstes und Tragisches aufblitzen, schwermütige und lebensmüde Gedanken. Für Musicalfreunde ist das ‚Grand Hotel‘ ein, wie man so sagt, Must-see. Süddeutsche Zeitung. Febr. 2011
Phil Connors, der Wettermann von Pittsburgh TV, wird in die Kleinstadt Punxsutawney geschickt, um von dort über den alljährlich stattfindenden Murmeltiertag zu berichten. Doch dort wird er in einer Zeitschleife gefangen und erlebt den gleichen Tag wieder und wieder … Die Musicalfassung des gleichnamigen Erfolgsfilms wurde von einem Großteil des Teams hinter „Matilda – The Musical“ auf die Bühne gebracht.
TfN Hildesheim
Theater Hof
J. M. Barries zeitlose Geschichte von dem Jungen, der nicht erwachsen werden wollte, wurde von den Autoren (Honk!, Mary Poppins) über mehr als eine Dekade entwickelt. Nach einer ersten Theaterversion in Kopenhagen 1996 wurde das Musical 2001 im BBC-Radio als Neujahrskonzert gesendet. Nach begeisterten Reaktionen gab es 2002/03 eine Produktion in der Royal Festival Hall und ab 2007 mehrere Inszenierungen an britischen Theatern.
Staatstheater Kassel
Zu den beliebtesten amerikanischen Filmmusicals gehört SINGIN‘ IN THE RAIN, das nicht nur durch die virtuose Tanzszene von Gene Kelly im strömenden Regen in Erinnerung blieb. Die Musik zu diesem turbulenten Farbfilm wurde in die Bühnenfassung übernommen, die im Jahr 1983 ihren Siegeszug über die Bühnen der Welt antrat.
Die Handlung spielt im Hollywood der späten 1920er Jahre. Eine neue Technik soll das Kino verändern – der Tonfilm ist da! Für Lina Lamont, den umjubelten Stummfilmstar, scheint jedoch wegen ihrer piepsigen Stimme das Ende der Karriere gekommen zu sein. Das versucht sie zu verhindern, indem sie sich von einem unbekannten Showgirl „synchronisieren“ lässt. Doch der Schwindel fliegt auf – und mit Kathy Selden ist ein neuer Star geboren.
Die mitreißenden Hits des Films sind auch in der Partitur der Bühnenversion erhalten: „Make ‚Em Laugh“, „Singin‘ In The Rain“, „Broadway Melody“, „You Are My Lucky Star“, „Good Morning“ und viele andere mehr.
Theater Heidelberg
Theater Pforzheim
Willkommen im Jahr 1595! Elisabeth I. regiert in England, Halskrausen und Schamkapseln sind groß in Mode, und ein junger Autor namens William Shakespeare ist der Superstar aller Theatergenres. Die Brüder Nick und Nigel Bottom versuchen indes, ihre dahindümpelnde Schauspieltruppe über Wasser zu halten. In einem verzweifelten Versuch, Shakespeare zu übertrumpfen, konsultiert Nick eine Wahrsagerin, die ihm voraussagt, die Zukunft des Theaters bestehe aus Schauspiel, Gesang und Tanz – und zwar alles auf einmal! Als die Bottom-Brüder versuchen, das erste Musical der Welt zu schreiben, entbrennt ein erbitterter Kampf mit Shakespeare, der mit allen Mitteln versucht, sich die Konkurrenz vom Hals zu schaffen.
Landestheater Linz, Musiktheater
Schauplatz ist das viktorianische London. Hier beginnt die blutrünstige Geschichte. Die Stadt London ist für den Barbier Sweeney Todd ein Sündenpfuhl, ein Höllenschlund, in dem sich das Geschmeiß dieser Erde versammelt hat. Mit scharfem Rasiermesser schneidet er seinen Kunden die Kehle durch und befördert die Leichen mittels einer Falltür zu seiner Wirtin Mrs. Lovett, die davon köstliche und heiß begehrte Fleischpasteten fabriziert.
Der Held dieser grausigen Geschichte hat für seine Freveltaten durchaus ein Motiv: Ein korrupter Richter hatte ihm einst Weib und Kind genommen und dann verurteilt. Dafür und auch weil er 15 Jahre lang unschuldig im Gefängnis gesessen hat, rächt sich Sweeney Todd an seinen Mitmenschen. Am Ende erkennt Todd in einer von ihm getöteten Bettlerin seine eigene Frau wieder, seine geliebte Lucy, die einzige Frau auf der Welt, die sein vergiftetes Herz noch liebt. Und weil Mrs. Lovett log und ihn im Glauben ließ, Lucy sei tot, will er sich auch an ihr rächen. Er nimmt seine kichernde Wirtin in den Arm, tanzt mit ihr und stößt sie in den Ofen, um dann selbst von seinem Gehilfen Tobias getötet zu werden.
Songs im Bänkelsängerstil, einprägsame Balladen und wirkungsvolle Duette von Todd und Mrs. Lovett untermalen das blutrünstige Geschehen. Sondheims musikalisch kraftvolles Musical wurde mehrfach ausgezeichnet. 2007 wurde „Sweeney Todd“ mit Jonny Depp in der Rolle des teuflischen Barbiers verfilmt.
Text: Musik und Bühne
Staatsoperette Dresden
Theater Cottbus
Theater Dortmund
TfN Hildesheim
Staatstheater Saarbrücken
Landestheater Linz, Musiktheater
Theater Krefeld/Mönchengladbach
Was tut man(n) nicht alles für einen Job? Michael Dorsey ist Schauspieler, kein einfacher Charakter, nicht mehr der Allerjüngste – und daher schon seit Langem auf keiner New Yorker Bühne zu sehen gewesen. Damit sich das endlich ändert, geht er in seiner Verzweiflung als Frau verkleidet zu einem Musical-Casting und erhält tatsächlich die heiß begehrte Rolle. Doch damit fangen die Probleme gerade erst an, denn da sind auch noch seine neurotische On-Off-Freundin Sandy, der chauvinistische Regisseur Ron, der ranschmeißerische Reality-Star Max, die attraktive Kollegin Julie … und nicht zuletzt das neue Alter Ego: Dorothy Michaels!
Seit 1982 verzaubert Sydney Pollacks herrlich-lustige Travestiekomödie »Tootsie« (= »Schnuckelchen«) über die Absurditäten des Showgeschäfts, den Umgang mit Geschlechterrollen und einen Mann, der erst als Frau zum besseren Kerl wird − auf der Leinwand und an den Bildschirmen. 2018 wurde der »Oscar«-prämierte Klassiker mit Dustin Hoffman in einer Paraderolle von David Yazbek und Robert Horn in eine
mitreißende Musical Comedy verwandelt, die der Broadway-Erfolg des Jahres 2019 war.
Gärtnerplatztheater München
Burgfestspiele Bad Vilbel
Stadttheater Wilhelmshaven
Der international erfolgreiche Dirigent Daniel Daréus kehrt nach einem Herzinfarkt zurück nach Ljusåker, das Dorf seiner Kindheit. Wegen seines Pseudonyms erkennt dort zunächst niemand den Kameraden aus der Volksschulzeit. Widerstrebend übernimmt er die Leitung des Kirchenchors und begeistert dessen bunte Mitgliederschar mit eigenwilligen Methoden für die Musik. Doch nicht jeder im Ort findet es gut, dass durch den Neuankömmling ein frischer Wind durchs Dorf weht: Gabriellas gewalttätiger Mann Conny und Ingers Mann, der verbittert-asketische Pfarrer Stig, kämpfen jeder auf seine Weise dafür, dass die alte „Ordnung“ wiederhergestellt wird. Gegen alle Widerstände reist die inzwischen zahlreicher gewordene Gruppe zum Chorwettbewerb Let the Peoples Sing nach Österreich.
Schwedens wohl bekanntester, vielfach preisgekrönter Film wurde durch den Drehbuchautor Kay Pollak selbst und den erfolgreichen Komponisten Fredrik Kempe zu einem bewegenden Musical umgeschrieben. Dieses kam im September 2018 in Stockholm als Ensuite-Produktion heraus und wurde dort begeistert gefeiert.
Theater Osnabrück
LEWIS CARROLLS „ALICE IM WUNDERLAND“ ist eine bezaubernde, episodenhafte Fantasiegeschichte für Kinder jeden Alters – eine philosophische Traumwelt, in der sich weise Ratschläge einer coolen Raupe mit den Narrheiten eines teesüchtigen Trios -Verrückter Hutmacher, Faselhase und Murmeltier – abwechseln.
Aus solch exzentrischen Figuren, die immer wieder in die absonderlichsten Situationen geraten, hat James Leisy ein temporeiches Libretto entwickelt. Dazu schrieben er und Carl Eberhard wunderbare, singbare Songs. Jack Lambert arrangierte die Chorpartien dieser Songs wahlweise zwei- oder dreistimmig, so dass das Stück für Kinder und Erwachsene jeder Altersklasse spielbar ist.
Das Thema des Stücks – und das ist James Leisys Beitrag zu Lewis Carrolls faszinierender Episodenfolge – ist das Wachsen der eigenen Persönlichkeit bei der Suche nach Identität, Bedeutung und Zielen in einer Welt, in der wir oft Probleme haben – mit uns selbst, mit unserer Umwelt, unseren Mitmenschen oder unseren mangelhaften Fähigkeiten. Diese Thematik liegt über dem ganzen Stück und verleiht ihm eine tiefere Bedeutung, ohne den Unterhaltungswert zu schmälern.
Alice befindet sich anfangs in der realen Welt – sie sitzt im Publikum – und stürzt dann unvermittelt und auf magische Weise in das Wunderland der Fantasie. Dort besteht sie allerlei Abenteuer – ganz wie wir alle an jedem Tag unseres Lebens. Sie nimmt die Dinge, wie sie kommen, und versucht, mit ihnen auf ihre eigene Art umzugehen – auch dann, wenn die konventionelle Vernunft in Frage gestellt wird. Dabei versucht sie herauszufinden, wer sie ist, wohin sie geht und warum.
Über sechs Jahrzehnte hat es gebraucht, bis Gene Kellys sensationelles Ballettmusical Ein Amerikaner in Paris erstmals auf der Broadway-Bühne zu sehen war. Binnen kürzester Zeit eroberte die Adaption New York und London. Mit Gershwins größten Songs wie „I Got Rhythm“, „‘S Wonderful“ und „They Can’t Take That Away From Me“ und hinreißenden Tanz- und Steppnummern verspricht Ein Amerikaner in Paris beste Unterhaltung für die ganze Familie.
Der junge amerikanische Soldat Jerry Mulligan versucht sich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs als Kunstmaler in Paris – mit bescheidenem Erfolg. In der nach überstandener Besatzung wieder aufblühenden Stadt verliebt er sich in die Parfümverkäuferin Lise, die jedoch mit dem erfolgreichen Sänger Henri liiert ist. Um finanziell über die Runden zu kommen, lässt sich Jerry auf die reiche Amerikanerin Milo ein. Die Straßen von Paris bilden den Hintergrund einer modernen Geschichte um Kunst, Freundschaft und Liebe.
Was für eine Verwirrung! An Bord des Ozeandampfers „S. S. America“ scheint zu gelten: „Anything Goes“ – „Alles ist möglich“. Da trifft die Nachtclubsängerin und ehemalige Laienpredigerin Reno Sweeney auf den britischen Adeligen Sir Evelyn Oakleigh, die finanziell angeschlagene Witwe Evangeline Harcourt in Begleitung ihrer Tochter Hope auf den Börsenmakler Elisha Whitney und seinen Assistenten Billy Crocker, der als Pfarrer verkleidete Gauner und „Staatsfeind Nr. 2“ Moonface Martin auf FBI-Agenten – kurz: richtige und falsche Identitäten mischen und entwirren sich, dass es eine wahre Lust ist. Hinter dem Spektakel steckt einer der kreativsten Köpfe des klassischen Musicals – Cole Porter. Er schuf nicht nur Musical-Hits wie Kiss Me, Kate und High Society, viele seiner Songs wurden zu Jazz-Standards und Evergreens. Davon hat auch Anything Goes etliche zu bieten, allen voran „You’re the Top“, „All Through the Night“ und „I Get a Kick Out of You“. (Text: Theater Magdeburg)
Ein englisches Städtchen 1947. Einige Geschäftsleute des Ortes planen, zur Vermählung von Prinzessin Elizabeth und Prinz Philip ein Bankett zu veranstalten. Dazu muss natürlich ein schönes Stück Fleisch her – aber Lebensmittel sind rationiert und der Konsum von nicht lizenziertem Fleisch verboten. So kommt die Idee auf, Betty – ein rosa Traum von einem Schwein – illegal zu mästen. Fußpfleger Gilbert Chilvers kriegt Wind davon und lässt sich von seiner Frau Joyce anstiften, Betty zu stehlen. Aber wer kann eine Sau zu schlachten, die einen freundlich aus tiefblauen Augen anschaut? (Text: Landestheater Linz)
Twenty six years ago Alan Bennett and Malcolm Mowbray wove this story into a hilariously funny but sharply observed comic film called A Private Function, which centered around Betty, an adorable pig, who is being illegally reared to ensure the local dignitaries can celebrate the Royal Wedding with a lavish banquet while the local population make do with Spam. Ron Cowen and Daniel Lipman have brilliantly adapted and expanded this story for the stage and George Stiles and Anthony Drewe have written a deliciously infectious, toe-tapping, retro contemporary score. The result is an utterly British musical, full of eccentric characters, such as the strange odd couple, Gilbert – an evangelistic chiropodist, and Joyce – a nobody determined to be somebody; Inspector Wormold – an obsessive destroyer of illegal meat; Mother Dear – ‘She’s seventy four and ravenous’; along with a weird assortment of bullies, spivs and snobs and of course, our star, Betty the pig. (Text: bettyblueeyesthemusical.com)
Dieses charmante Musical des bewährten Teams Lerner & Loewe basiert auf der deutschen Novelle „Germelshausen“ von Friedrich Gerstäcker aus dem Jahre 1860.
Das thüringische Dorf dieses Namens existiert seit Ewigkeiten nur als Wüstung, woraus Gerstäcker, der mit seinen bis heute gelesenen Geschichten u.a. Karl May inspirierte, eine romantische, zugleich märchenhafte und unheimliche Geschichte vom Verschwinden und Wiederauftauchen einer Dorfgemeinschaft spann. Dass „Germelshausen“ den aus Berlin stammenden Musicalkomponisten Frederick Loewe und seinen Mitstreiter Alan Jay Lerner ansprach, kommt nicht von ungefähr, denn Friedrich Gerstäcker war sehr an Nordamerika interessiert, ließ mehrere seiner Bücher dort spielen und übersetzte Literatur aus den USA.
Die Musicaladaption unter dem Titel BRIGADOON (so heißt hier das sagenhafte, nach Schottland verlegte Dorf) lässt zwei Welten aufeinandertreffen: Der verwunschene Ort erwacht nur alle hundert Jahre für 24 Stunden zum Leben, ein fröhlicher Markt wird abgehalten, eine Hochzeit vorbereitet, als ausgerechnet an diesem besonderen Tag zwei verirrte Wanderer aus Amerika (im Hauptberuf Banker) in diese nostalgische Welt geraten. Abenteuer sind vorprogrammiert, und natürlich auch eine Romanze…
BRIGADOON wurde 1947 am Broadway uraufgeführt und war mit fast 600 Aufführungen der erste große Erfolg für Lerner und Loewe. Choreographiert wurde das Musical von der berühmten Agnes de Mille. Loewes Musik, die schottische Elemente mit amerikanischem Idiom vereint, begeisterte die Plattenfirma RCA derart, dass sie das erste „Original Cast Album“ überhaupt herausbrachte. Weltweit bekannt wurde BRIGADOON durch die 1954 erfolgte Verfilmung mit Gene Kelly.
Mit klassisch angehauchten Gesangsrollen, vollem Orchester, märchenhaft-zeitlosem Stoff, vielfältigen Tanzeinlagen und der typischen Broadwaymusik jener Jahre ist dieses Stück – ähnlich wie Lerner und Loewes CAMELOT – perfekt für die deutschsprachige Theaterlandschaft (und nicht zuletzt für deren Freilichtbühnen) geeignet.
(Text: Musik und Bühne)
Set in 1904 in Toronto after the Great Fire of that year decimated the city, Clarence Square combines shocking, taut suspense, rich characters, witty humour and bewitching melodies to grip its audience from the opening terrifying moment!
The charming, sparkling, talented music hall dancer Lilly, finds herself being stalked by Toronto’s most notorious serial killer – the Nightstalker. After unwittingly witnessing his most recent vicious murder and fleeing for her life through the snow blanketed streets, Lilly hides, masquerading as a Nanny, in the mansion Clarence Square, owned by the bereaved and bitter Edward…
,,Her name was Lola – she was a showgirl“: Mit seinem Sommerhit „Copacabana“ eroberte Barry Manilow 1978 die amerikanischen und europäischen Charts und spätestens seit diesem Welt-Hit ist sein Name aus dem internationalen Pop-Business nicht mehr wegzudenken. Das Musical „Copacabana“ ist Barry Manilows Liebeserklärung an die farbenfrohen Technicolor-Musicals aus dem Hollywood der Vierzigerjahre, als Rita Hayworth und Gene Kelly auf der Leinwand das Publikum verzauberten.
In New York verliebt sich der Komponist Tony in die Tänzerin Lola, die ein großer Star werden möchte. Aber Lola verfällt den Verführungskünsten des reichen Rico und landet in einem Nachtklub in Havanna. Tony folgt ihr, um sie zur Rückkehr zu bewegen – und gerät in ein Drama voll Eifersucht und Intrigen…
Songs wie „Sweet Heaven“, „The Jingle“ und vor allem der Smashhit „Copacabana“ bringen südamerikanisches Temperament und Leidenschaft auf die Bühne. Sowohl am Westend als auch am Broadway brachte es „Copacabana“ auf lange Laufzeiten und war auch bei einer Tournee durch die USA ein überragender Erfolg.
DIRTY ROTTEN SCOUNDRELS wurde nach einer umjubelten Tryout-Serie in San Diego an den Broadway transferiert und verbuchte dort eine erfolgreiche zweijährige Aufführungsserie. Das Musical wurde elfmal für den Tony nominiert. Sein Score wurde für die Jazzpop-Einflüsse und seine ungewöhnlich witzigen Lyrics gerühmt. Das Buch beruht auf dem gleichnamigen Frank-Oz-Film (deutsch „Zwei hinreißend verdorbene Schurken“) mit Steve Martin und Michel Caine.
Der kultivierte Heiratsschwindler Lawrence Jamieson sieht sein Arbeitsfeld in einem luxuriösen Hotel an der französischen Riviera durch einen neu in die Stadt kommenden amerikanischen Rivalen, Freddy Benson, bedroht. Er versucht mit Hilfe des verbündeten Polizeichefs Monsieur André, Freddy rasch loszuwerden. Er hat jedoch nicht mit der Hartnäckigkeit des zwar unerfahrenen und unkultivierten, jedoch ehrgeizigen Kollegen gerechnet. Schließlich bietet ihm Lawrence eine Wette an: Der erste, der aus einem zuvor ausgesuchten Opfer 50000 Dollar herauspresst, darf im Ort bleiben, während der andere den Ort Beaumont-sur-Mer sofort verlassen muss.
Die dabei entstehenden Verwicklungen und erstaunlichen Tricks der passionierten Betrüger sind die Grundlage für rasend komische Songs, übermütige Tanznummern und komödiantische Verwechslungen, die in der Musicalliteratur ihresgleichen suchen.
In den Winterferien lernen sich die blitzgescheite Gabriella und Troy, High School- und Basketball-Star beim Karaoke kennen. Zu beider Überraschung wechselt Gabriella an die Schule, die Troy besucht. Noch unter dem Eindruck des gemeinsamen musikalischen Auftritts verabreden sie, am Casting für das Schul-Musical teilzunehmen.
Von ihren Freunden Chad und Taylor demoralisiert, beschließt Troy jedoch, seine gesamte Energie auf die anstehende Basketball-Meisterschaft zu verwenden. Inzwischen hat Taylor im Internet erfahren, dass Gabriella ein Mathe-Genie ist und verpflichtet sie kurzerhand für den jährlichen akademischen Wettkampf. Außerdem haben auch die beiden Theater-Superstars der Schule, Sharpay und Ryan sehr rasch klargestellt, dass man ihnen besser nicht in die Quere kommt.
Die Auditions beginnen und alle melden sich hoffnungsvoll bei der Englisch- und Schauspiellehrerin, Frau Darbus. Heimlich, ohne einander einzuweihen, schleichen sich auch Gabriella und Troy in das Schultheater, aber zu spät, die Audition ist beendet ….
Durch Disney Channel’s überaus erfolgreiches Film-Musical wissen wir alle, wie die Sache – nach den gebotenen Verwicklungen natürlich – ausgeht … ausgehen muss.
Nimm einen Schluck – und lebe ewig! Erschreckend und leidenschaftlich ist dieses Musical, das auf einem der furchterregendsten Romane basiert, die je geschrieben wurden. Auch als Musical ist DRACULA ein aufregendes, spannendes Drama und gleichzeitig eine träumerische Romanze. Dafür sorgt schon das Erfolgsteam Christopher Hampton, Don Black und Frank Wildhorn (Komponist u. a. von JEKYLL & HYDE). Die Handlung ist im Europa der spätviktorianischen Epoche angesiedelt. Eine Reihe von „sterblichen“ Männern und Frauen sehen sich der überwältigenden, aber tödlichen Verführungskunst Draculas und dessen übernatürlichen Kräften gegenüber. – Die deutschsprachige Erstaufführung war am 23. April 2005 im Theater St. Gallen (Schweiz). Die Regie hatte Matthias Davids.
Warum ein weiteres Musical nach Alexandre Dumas‘ dauerbrennendem Abenteuerroman DIE DREI MUSKETIERE? Ganz einfach – weil die Musik von George Stiles so gut ist! Der 1961 geborene Brite wird spätestens seit der begeisternden Wiener „Mary Poppins“ auch auf dem Kontinent angemessen gewürdigt. Er ist einer der bedeutendsten Musicalkomponisten unserer Zeit und hat mit PETER PAN, HONK! und JUST SO sehr erfolgreiche Kinder- und Jugendmusicals geschrieben.
Das Buch rückt aus der überbordenden Romanvorlage die Paare D’Artagnan/Constance und Athos/Milady in den Mittelpunkt, ohne den historischen, abenteuerträchtigen Hintergrund zu vernachlässigen. Kaum ist der junge D’Artagnan aus der Gascogne in Paris eingetroffen, gerät er in mannigfaltige Schwierigkeiten. Ein dreifaches Duell verwandelt sich jedoch schon bald in Freundschaft, und mithilfe seiner Musketier-Freunde, seiner angebeteten Constance und dem Wohlwollen der Königin vollbringt D’Artagnan wahre Heldentaten. Doch die Bosheit der Milady de Winter fordert auch Opfer – für ein paar Tränen muss man sich am Ende nicht schämen.
Der Broadway-Hit von 2006 – ausgezeichnet unter anderem mit 2 Tony Awards – beginnt mit einer wunderbaren Überraschung: Ein Theaterfreund spielt die Schallplatte seines Lieblingsmusicals ab, als die Figuren der Handlung mitten in seinem kleinen, schäbigen Appartement zum Leben erwachen. Sie erzählen die Geschichte eines Broadway-Starlets, das die echte Liebe sucht, und – natürlich! – auch findet … Es gibt eine Braut, die für Liebe den Glamour der Bühne aufgibt, den flotten Bräutigam, einen geplagten Impresario, zwei fröhliche Gangster, die sich als Zuckerbäcker ausgeben, eine exzentrische Tänzerin, einen südländischen Herzensbrecher, eine furchtlose Pilotin und natürlich die Titelfigur: die beschwipste Anstandsdame! Spektakuläre Tanzszenen, mitreißende Musik im Stil der glamourösen 1920er Jahre und geschliffener Sprachwitz ließen diese einzigartige Verbindung aus Musical und Komödie zu einem Welterfolg werden. (Text: Theater Hof)
„Hochzeit mit Hindernissen“ Hof
Gerade das Unerwartete macht das Stück so komisch, und auch die folgenden zwei Stunden lebt „Hochzeit mit Hindernissen“ vom Unerwarteten, von frechen Dialogen und witzigen Sprüchen (Deutsch von Roman Hinze)
Blickpunkt Musical Juni 2013
Das letzte nennenswerte Bergman-Musical liegt über vier Jahrzehnte zurück. Gisle Kverndokk und Oystein Wiik wagen einen neuen Anlauf. Opern nach Ingmar Bergman gibt es hin und wieder; ein Musical jedoch scheint angesichts der oft eher elegischen, meist recht düsteren und tiefenpsychologisch konnotierten Stoffe des schwedischen Filmemachers, Autors und Theaterregisseurs ein zumindest ungewöhnliches, auf jeden Fall ambitioniertes Projekt.
Gut vierzig Jahre nach Sondheims LÄCHELN EINER SOMMERNACHT wagen der vielseitige norwegische Komponist Gisle Kverndokk und sein Librettist Øystein Wiik einen neuen Anlauf – FANNY UND ALEXANDER, Bergmans 1982 als sein vorletzter Film realisierter Stoff wird in Kverndokks und Wiiks Musicalfassung 2020 am Landestheater Linz zur Uraufführung kommen.
Auch Kverndokk und Wiik seien anfangs skeptisch gewesen, erklärten sie im Interview mit dem Online-Magazin „Broadway World“ – FANNY UND ALEXANDER hielten sie für zu groß dimensioniert und außerdem dem Publikum allzu vertraut. Nachdem er den Film nochmals angesehen habe, sei seine Meinung eine andere gewesen, so Kverndokk: „Ich war überrascht, wie gut es sich für das Musiktheater eignet. (…) FANNY UND ALEXANDER ist eine Hommage an das Theater, das Leben, die Liebe und die Kunst. Die Charaktere sind so vielfältig, und in der Geschichte gibt es überall Musik“. Außerdem ginge es in FANNY UND ALEXANDER auch um Magie und Rätsel. Der Stoff sei der anregendste überhaupt, mit dem er je umgegangen sei, sagt Kverndokk. Seine Musik solle „Zeit, Atmosphäre und Dramatik“ der Geschichte nachempfinden und der großen Anzahl von Figuren mit vielen, sehr unterschiedlichen musikalischen Themen gerecht werden.
In FANNY UND ALEXANDER verarbeitete Ingmar Bergman in einer über fünfstündigen Fernsehfassung und dem daraus entwickelten, gut dreistündigen Kinofilm zahlreiche autobiographische Motive. Erzählt wird zunächst aus dem Alltag der wohlhabenden Theaterfamilie Ekdahl, aus der nach dem Tod ihres Vaters die beiden Kinder Fanny und Alexander herausgerissen werden, als ihre Mutter Emilie in zweiter Ehe den düsteren Bischof Vergerus heiratet. In dessen Haus durchleben Fanny und Alexander ein Martyrium, bis sich Emilie entscheidet, dass ihre Verantwortung für die Kinder allem anderen vorgeht.
Der mit vier Oscars gewürdigte Film sei Bergmans „Abrechnung mit dem scheinbar Vergangenen“, heißt es im Lexikon des internationalen Films, und weiter: „Seine Erinnerung an glückliche und angstvolle Momente der Kindheit ist nicht weniger bitter und scharfsichtig als in früheren Werken, hat hier jedoch die Form eines prächtigen, sinnlichen und detailverliebten Schauspiels, das nicht zufällig im Theatermilieu angesiedelt ist.
Alison Bechdel erzählt von ihrem eigenen Erwachsenwerden im familieneigenen Bestattungsinstitut („Funeral Home“, scherzhaft von der Familie zu „Fun Home“ abgekürzt), ihrem Coming-Out, der schwierigen Beziehung zu ihrem Vater. Ihr schonungsloser und doch liebe- und humorvoller Bericht entwickelt sich zu einem Bestseller.
Sam und Molly sind frisch verliebt und haben gerade ein neues Apartment bezogen. Doch eines Abends geschieht das Unfassbare: Sam wird bei einem Überfall erschossen. Während Molly um ihn trauert, wandert Sam als guter Geist umher und findet heraus, dass auch Molly in Lebensgefahr schwebt. Doch als Geist kann er weder von den Lebenden gesehen werden, noch in das Geschehen eingreifen … – 1990 begeisterte der Film eine ganze Generation. Seit 2011 erobert die Musicaladaption die Bühnen der Welt.
Spannend bei dieser deutschsprachigen Erstaufführung ist neben der Inszenierung selbst auch die Übersetzung, die Ruth Deny (Dialoge) und Roman Hinze (Gesangstexte) hervorragend gelungen ist. Die Dialoge wurden nahezu 1:1 aus dem Englischen übernommen und auch die Gesangstexte spiegeln das Original wieder, gefallen aber mit eigenen Ideen und Ansätzen. Aus „Suspend My Disbelief“ wurde beispielsweise das bereits erwähnte „Die Zweifel sind nun fort“, was den Inhalt des Songs ausgesprochen genau wiedergibt. Und wenn aus dem amerikanischen Folksong „99 Bottles Of Beer“ das deutsche „Drei Chinesen mit dem Kontrabass“ wird, passt das wie die Faust aufs Auge und fügt sich glänzend in die Szenerie ein. Es ist ein Ohrenschmaus, dem Gesungenen zuzuhören – und macht neugierig auf die Mitte Mai erscheinende Live-Aufnahme. (musicalzentrale.de)
DIE GLORREICHEN erzählt die Geschichte einer Schauspieltruppe im Italien des 16. Jahrhunderts – die Gaukler streben nach Unsterblichkeit und Liebe, sie sind auf einer Reise, die bis heute nicht geendet hat. Die sieben Charaktere sind klassische „Typen“ der Theatergeschichte und bringen den Witz und die Farben der Commedia dell’arte auf die Bühne. Die New York Times lobte das Musical nach seiner Premiere als Liebeserklärung an das Schauspielerleben, mit „lebhafter Musik und schlüpfrigen Dialogen“. DIE GLORREICHEN kombiniert Slapstick mit Ernst und Poesie.
Dem Wetzlarer Kellertheater gelingt zum Saisonabschluss ein großer Wurf. Die von Roman Hinze ohne jeden Knacks verfasste deutsche Fassung läuft ab wie geölt.
Gießener Anzeiger März 2013
Wenn es eine durch und durch romantische Komödie in Musicalform gibt – hier ist sie. THE GOODBYE GIRL ist eine überaus charmante Show; es ist die fast kammerspielhafte Geschichte einer eigentlich unmöglichen Beziehung mit allerlei Hürden auf dem Weg zur großen Liebe, veredelt durch allerfeinsten Broadwaysound. Die Story um Paula und Eliot ist darüber hinaus auch eine Liebeserklärung an die Stadt New York und ihre Menschen, die zwischen den Wolkenkratzern ihr Glück suchen.
„No more“, singt Paula in THE GOODBYE GIRL, nachdem sich ihr Lebensabschnittsgefährte auf einen Filmdreh nach Spanien davongemacht hat, statt mit ihr und ihrer Tochter Lucy wie versprochen nach Hollywood umzuziehen. Der in dem ersten von vielen beeindruckenden Songs gefasste Vorsatz wird allerdings getrübt, da besagter Lebensgefährte schnell noch die gemeinsame Wohnung untervermietet hat, ausgerechnet an einen ebenso erfolglosen, eingebildeten, rechthaberischen Schauspieler namens Eliot. Das kann nicht gut gehen – oder doch?
THE GOODBYE GIRL mit wunderbarer Musik des Filmmusikroutiniers und seit „A Chorus Line“ auch am Broadway anerkannten Marvin Hamlisch entstand nach dem gleichnamigen Film mit Richard Dreyfuss von 1977, der in Deutschland als „Der Untermieter“ lief. Neil Simon, einer der wichtigsten amerikanischen Theaterautoren, adaptierte sein Drehbuch 1994 selbst für die Musicalfassung. Die Show hat eine übersichtliche Besetzung auf der Bühne und ein großes, traditionelles Orchester im Graben. In der Broadwaypremiere spielten Musicalstar Bernadette Peters und der Comedian Martin Short die Hauptrollen.
Text: Musik und Bühne
Nach dem Erfolgsroman „Menschen im Hotel“ von Vicky Baum, der bereits 1931 mit Greta Garbo verfilmt und mit einem Oscar ausgezeichnet wurde, entstand das gleichnamige Musical, das am Broadway mehr als 1000-mal gespielt wurde.
Es erzählt die im Jahr 1928 spielende Geschichte um Hotelgäste in einer Nobelherberge, deren Schicksale miteinander verknüpft sind. Zum amourösen Reigen gehören eine alternde Primaballerina, ein mittelloser Baron, ein reicher Fabrikant, eine ehrgeizige Sekretärin und ein todkranker Buchhalter. Das Musical zeigt auf beeindruckende Weise das mühevolle Leben hinter einer glitzernde Fassade.
Die den Schlagern der Dreißiger- und Vierzigerjahre nachempfundene Musik begeistert die Zuschauer mit Songs wie „And Life Goes On“, „I Waltz Alone“ und „Fire And Ice“.
Mit Bravorufen und lang anhaltendem Beifall wurde die Premiere des Musicals «Grand Hotel» gefeiert. In Deutschland soll die Übersetzung von Roman Hinze mit griffigen Dialogen und einfühlsamen Songtexten für neue Begeisterung sorgen. Die Chancen stehen nicht schlecht, denn die für zeitgenössische Musicalverhältnisse erstaunlich unprätentiöse Textfassung lieferte in Osnabrück die Vorlage für ein temporeiches Spiel. Thorsten Stegemann, dpa April 2008
Vicki Baums berühmter Roman „Menschen im Hotel“ ist hier zum rauschenden Musical geworden, als deutsche Erstaufführung in der Übersetzung von Roman Hinze. Münstersche Zeitung Mai 2008
Cool fließt sie dahin, die Musik des „Grand Hotel“. Elegant wie Seide schmiegt sie sich ins Ohr, dehnt sich lässig, swingt urban und verheißt so Träume vom eleganten Leben zwischen Suite, Bar und Restaurant. Neue Osnabrücker Zeitung April 2008
Liebe und Tod, Feuer und Eis – die Drehtür schwingt und schwingt! Fantastisch bedient wird das Musical-Publikum mit „Grand Hotel“. Musical mit Tiefgang, vortrefflich besetzt, starke Regie-Momente! Ein gut dosierter Theaterspielplan benötigt neben Wagnissen auch Blockbuster. „Grand Hotel“ ist da ein vortreffliches Beispiel. Super! Osnabrücker Nachrichten April 2008
Banale Geschichten, unvergänglich stereotyp konstruierte Charaktere, dazu spritzige Dialoge und melodramatisch ausgewalzte Schicksale – was schon in Roman und Film erfolgreich war, das funktioniert auch im Musical.
Westfälische Nachrichten April 2008
… eine weitere gewagte Münchner Erstaufführung, der man von ganzem Herzen Erfolg beim Publikum wünscht. Weil Regisseur Pavel Fieber und sein Team alle Register ziehen und das schwere Kunststück meistern, einen Abend voll schwelgender Nostalgie zu inszenieren, ohne dabei je altmodisch zu wirken. Münchner Merkur Febr. 2011
Begeisterung am Premierenabend … Dieses Stück ist heiter-leicht, das müssen Musicals sein, allerdings nicht trivial. Die Figuren sind nuancenreich, herzlich und zwielichtig wie die Zofe der Ballerina, es dürfen Ernstes und Tragisches aufblitzen, schwermütige und lebensmüde Gedanken. Für Musicalfreunde ist das ‚Grand Hotel‘ ein, wie man so sagt, Must-see. Süddeutsche Zeitung. Febr. 2011
Phil Connors, der Wettermann von Pittsburgh TV, wird in die Kleinstadt Punxsutawney geschickt, um von dort über den alljährlich stattfindenden Murmeltiertag zu berichten. Doch dort wird er in einer Zeitschleife gefangen und erlebt den gleichen Tag wieder und wieder … Die Musicalfassung des gleichnamigen Erfolgsfilms wurde von einem Großteil des Teams hinter „Matilda – The Musical“ auf die Bühne gebracht.
Nach der Off-Broadway-Produktion 1993 erlebte HELLO AGAIN weitere Inszenierungen in London, Schweden, Australien und Deutschland.
Das Musical basiert auf Schnitzlers „Reigen“ und setzt sich aus einer Folge von zehn Szenen zusammen, in der jeweils zwei der zehn Figuren eine Liebesaffäre miteinander haben. Jede dieser Szenen spielt (nicht-chronologisch) in einer anderen Dekade des 20. Jahrhunderts, auch die Musik nimmt Anleihen an diesen Zeitrahmen.
LaChiusa folgt der Struktur des Stücks von Schnitzler im Wesentlichen und repliziert sogar Teile des Originaldialogs. Die Musik ist eng mit dem Dialog verzahnt und gibt jedem der zehn Figuren Gelegenheit, schauspielerische wie sängerische Fähigkeiten zu zeigen.
DIE HEXEN VON EASTWICK ist ein Musical auf der Grundlage von John Updikes Roman und dem Warner-Bros.-Film. Cameron Mackintosh produzierte die Uraufführung im Londoner West-End 2000. Die späteren Produktionen in Australien, den USA, Russland, Tschechien und Großbritannien waren oft begleitet von Cuts, Re-writes und Erweiterungen der Autoren. Die der deutschen Übersetzung zugrunde liegende Fassung stammt von 2010.
Die drei „Hexen“ Alexandra Spofford, Jane Smart und Sukie Rougemont leben gelangweilt und zunehmend frustriert in der (fiktiven) amerikanischen Kleinstadt Eastwick und sehnen sich nach einem Mann, der „alles Männliche in einem Mann“ vereint: „Er soll sinnlich wie der Teufel und trotzdem göttlich sein, ein sanfter Satansbraten mit Heiligenschein.“ Der Traum verwirklicht sich in der Gestalt eines neuen Bürgers von Eastwick namens Darryl Van Horne, eines charismatischen Mannes mit teuflischen Zügen. Van Horne verführt die drei Frauen und lehrt sie, ihre übermenschlichen Fähigkeiten zu nutzen. Die unorthodoxe „ménage à quatre“ beschwört einen Skandal herauf, der die Dorfgemeinschaft erschüttert. Als die Dinge außer Kontrolle geraten, geht den Frauen auf, dass sie benutzt werden, und sie richten ihre neu gewonnenen Fähigkeiten schließlich gegen Van Horne.
Roman Hinze übernahm die deutsche Übersetzung und konnte noch während der Probephase Anpassungen an den deutschen Songtexten machen, was dem Ergebnis am Premierenabend sicherlich zu Gute kam. Seine Texte sind pointiert, amüsant und ein teuflisches Vergnügen. musical-world.de Juni 2012
Für die deutsche Übersetzung zeichnet Roman Hinze verantwortlich, dem es gelang, eine in sich runde und an keiner Stelle erzwungene Textfassung zu schreiben. musical-total.com Juni 2012
Frank Loessers »How to Succeed in Business Without Really Trying« ist eine feine, bissige Musik-Satire über Karrieresucht und die sozialen Mechanismen der Büropaläste an der New Yorker Park Avenue. Grundlage für Loessers Musical, das 1961 uraufgeführt und mit sieben Tony Awards sowie dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurde, war ein Roman Shepherd Meads, der damit einen authentischen Erfahrungsbericht aus seiner Zeit als Chef einer New Yorker Werbeagentur festgehalten hatte. Loesser schrieb mit seinen Buch-Autoren kabarettistische Nummern mit wirkungsvollen Pointen und führt so die Abgründe, die Absurditäten moderner Großunternehmen und die Schwächen und Sehnsüchte derjenigen, die mit Erfolgstüchtigkeit statt mit Leistungstüchtigkeit glänzen wollen, mit süffisant-parodistischer Verve vor. (Text: Staatsoper Hannover)
Der englische Gentleman Phileas Fogg lässt sich in seinem Herrenclub auf eine Wette mit seinem Konkurrenten Stuart ein: Er behauptet, in 80 Tagen um die Welt reisen zu können. Mit seinem neuen französischen Diener Passepartout macht er sich sogleich auf die Reise. Die von Stuart angeheuerte Detektivin Fionula Fix eilt ihm nach und versucht, Foggs Rekordversuch zu verhindern.
Der besondere Clou dieser Adaption von Jules Vernes Romanklassiker: Fogg und Passepartout platzen bei ihrer Reise ständig in berühmte Opernszenen hinein. In Paris geraten sie in das große Fest der „Lustigen Witwe“ Hanna Glawari, in Rom fällt ihnen Tosca nach ihrem Sprung von der Engelsburg in die Arme, in Suez werden sie von Salome verführt, in Beijing von Turandot zum Tode verurteilt, in San Francisco pokern sie mit Minnie, Puccinis „Mädchen aus dem Goldenen Westen“, und über den Atlantik schaffen sie es nur mit Hilfe des Fliegenden Holländers. Ein großes neues Musical, auch für Opernfreunde!
Das Stück wurde beim Deutschen Musicaltheaterpreis 2017 zum Besten Musical gekürt. Im Rennen waren alle deutschsprachigen Uraufführungen der Saison 2016/17.
Moss Hart, Kurt Weill und Ira Gershwin befassten sich in ihren Werken mit höchst unterschiedlichen Themenkreisen. Den Hang der Amerikaner zur Psychoanalyse bestimmt den Inhalt von „Lady in the Dark“.
Liza Elliott, die Herausgeberin eines Modemagazins, versucht mit Hilfe einer Analyse ihre komplizierten Liebesprobleme zu lösen. In drei Träumen erlebt Liza sich und die Männer ihrer Umgebung. Ein Lied, das der Arzt aus ihrem Unterbewusstsein lockt, führt schließlich zu der Erkenntnis, dass sie sich als junges Mädchen von der Schönheit ihrer Mutter zurückgedrängt fühlte und im Streben nach Selbständigkeit den Weg der Karrierefrau wählte. Das verlorene Lied führt sie zum Mann ihrer Wahl, der sie liebt, aber nicht den Verzicht ihrer beruflichen Laufbahn fordert.
Weills Musik verwebt die verschiedenen Stimmungen der Traumsequenzen zu einer Musik mit noblem melodischen Charakter.
Erst jetzt, genau 70 Jahre nach der Uraufführung, ist das Stück wieder zu sehen, im Opernhaus Hannover, sorgfältig vorbereitet, in einer ausgezeichneten neuen Übersetzung von Roman Hinze, und beim Regisseur Matthias Davids in den besten Händen. Hurra! (…) Insgesamt eine Produktion, die außerordentlich begrüßenswert ist, in ihrer Kultiviertheit dem Opernhaus alle Ehre macht und der man sehr viele begeisterte Besucher wünscht. musicals Dez. 2011
Mit dem seltenst gespielten Weill-Musical ist der Staatsoper eine echte Entdeckung gelungen: Ausstattungstheater vom Feinsten, dazu eine Inszenierung und eine neue Textfassung, die das 60 Jahre alte Musical mit seinem Burnout-Thema aktuell, witzig, intelligent und bewegend strahlen lassen. Roman Hinzes Neuübersetzung ist flüssig, witzig und kommt ohne sperrige Begriffe aus. musicalzentrale.de Okt. 2011
Weill suchte zu erreichen, dass die Musik ganz natürlich aus dem Drama heraus entsteht – deswegen ist es bei „Lady“ auch nicht möglich, die Songs auf Englisch zu bringen und deutsch zu sprechen. In Hannover gelingt die Verschmelzung tatsächlich sehr gut, auch dank einer neuen, angenehm schnörkellosen Übersetzung von Roman Hinze, durch die vergleichsweise sprachliche Atavismen und blödsinnige Reime geistern. Süddeutsche Zeitung Okt. 2011
Kurt Weills Musical wurde zu Recht gefeiert. Gottlob hat Buchautor Moss Hart seine eigenen Analyseerfahrungen nicht ganz so todernst verarbeitet (und die aktuelle Textfassung von Roman Hinze lockert alles zusätzlich auf). Die Deutsche Bühne Okt. 2011
Heute ist die „Dame im Dunkel“ das Musical der Stunde. Es geht in „Lady in the Dark“ nämlich um Erschöpfungszustände und Psychoanalyse, Freudiana und Frigidität, Nerven und Neurosenkavaliere, Mode und mentale Ausfälle: Burnout am Broadway also. Dieses intelligent funkelnde Weill-Juwel findet hoffentlich bald Nachspiel-Liebhaber. Welt Okt. 2011
Arien mit Gänsehautpotenzial: „Mein Schiff“ und das schwelgerische „Die Saga der Jenny“. Dann ist da noch der Song „Tschaikowsky“, in dem Russell Paxton (Daniel Drewes) hintereinander die Namen von 50 russischen Komponisten abspult – Szenenapplaus – und in einem Dacapo noch einen Gang schneller schaltet. Neue Presse Okt. 2011
Das neue, überschwänglich komische Musical von Peter Sham und Brad Carroll wurde nach einer gefeierten Saison in Plymouth ins Guilgud Theatre im Londoner Westend transferiert. Es basiert auf der preisgekrönten, gefeierten Komödie von Ken Ludwig, die seit Ende der 1980er Jahre im deutschsprachigen Raum unter dem Titel „Otello darf nicht platzen“ gespielt wurde und z.B. in den Kammerspielen des Theaters in der Josefstadt Wien 17 Jahre lief.
Tito Merelli, der weltberühmte Tenor, gibt 1934 erstmals ein Gastspiel in Cleveland. Allerdings ist er um Stunden verspätet, und Operndirektor Saunders, sein Assistent Max und die drei Damen von der Operngilde (allesamt Ex-Gattinnen von Saunders) drehen am Rad. Als Merelli endlich eintrifft, ist die Erleichterung nur von kurzer Dauer: Der Sängerstar ist geplagt von Verdauungsbeschwerden, Müdigkeit, verwechselten Pillen und vor allem einem Riesenkrach mit seiner unvorgesehen mit angereisten Ehefrau. Als Resultat schläft Merelli wie tot und „Otello“ droht zu platzen. Saunders sucht verzweifelt nach Ersatz für die große Operngala zum 50-jährigen Bestehen der Oper – und findet ihn in seinem Assistenten Max, der ein begeisterter Badewannensänger ist.
Schallendes Gelächter, Fußgetrappel, Bravi, stehender Jubel: Die Premiere von „Lend Me a Tenor“ war die erfolgreichste, witzigste, rasanteste, beste, die das Haus seit langem herausgebracht hat. Besser ist Musical derzeit kaum zu haben. Jedenfalls nicht in Deutschland.
Leipziger Volkszeitung März 2013
Die Inszenierung ist beschwingt, humor- und niveauvoll. Volker Vogel ist mit „Otello darf nicht platzen“ eine kurzweilige Inszenierung gelungen. Musicals März 2013
Nach dem Erfolg der musikalischen Satire „Of Thee I Sing“ schufen George und Ira Gershwin mit „Let’Em Eat Cake“ eine ebenso erfolgreiche Fortsetzung. Während der Wirtschaftskrise zu Beginn der dreißiger Jahre hat Präsident Wintergreen die Neuwahlen verloren. Stattdessen betreibt er jetzt zusammen mit seiner Frau Mary ein Bekleidungsgeschäft mitten in New York. Als ihm die Pleite droht, verspricht er jedem Käufer eines Herrenhemdes, aus dem Erlös eine Revolution zu finanzieren, die den Wohlstand zurückbringt – und ihn ins Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten. Mit der Hilfe des Revolutionärs Kruger und seiner Frau, die einen kampfbereiten Frauenverband gegründet hat, erobert er sich schließlich die Macht im Weißen Haus zurück. Die Partitur von Gershwin enthält die Evergreens „Mine“, „On And On And On“, „Who’s The Greatest“, „Union Square“ und „Blue, Blue, Blue“.
Das Musical „Das Licht auf der Piazza“ beginnt im Sommer 1953 wie ein Märchen. In der magischen Atmosphäre von Florenz tauchen die Amerikanerin Margaret Johnson und ihre Tochter Clara in den Charme einer italienischen Sommernacht ein. Clara, die nach einem Reitunfall geistig zurückgeblieben ist, verliebt sich in den Florentiner Fabrizio. Die Romanze einer jungen Liebe mündet in eine tragische Geschichte – dunkle Geheimnisse der Familie werden aufgedeckt. Das Licht auf der Piazza beleuchtet zunehmend das schwierige Verhältnis zwischen Mutter und Tochter.
Für seine leidenschaftliche und einfühlsame Musik erhielt der Komponist Adam Guettel einen Tony Award. Die Uraufführung wurde im Lincoln Center New York produziert.
Das Schicksal kennt keine Fermate. Als wir uns entschieden, das Musical »Marguerite« von Oscar-Preisträger Michel Legrand ins Programm zu nehmen, standen wir noch in Kontakt mit dem Komponisten. Dann starb die französische Filmmusik- und Jazz-Legende Anfang 2019 und aus dem lebensfroh begonnenen »Wir« wurde eine »Hommage an Dich«. Legrand, der mit den »Parapluies de Cherbourg« und »Yentl« Filmgeschichte schrieb, schuf mit »Marguerite« ein Musical, das eine tiefe Verbeugung vor Paris, dem Jazz und dem Überlebenswillen einer ganzen Generation wurde.
Die Handlung beginnt im von den Deutschen besetzten Paris – wir schreiben das Jahr 1942. Marguerite, einst eine bekannte Jazz-Sängerin, ist Mätresse des deutschen Offiziers Otto und verliebt sich in den Musiker Armand, der nicht nur ein begabter Jazzer ist, sondern auch in der Résistance gegen die deutsche Besatzung kämpft. Legrand begleitet das Liebespaar mit wunderbarer Musik durch die Irrungen und Verwirrungen einer Zeit, in der es um das nackte Überleben geht. Wir erkennen Dumas »Kameliendame« wieder, leiden mit den Freunden wie in »La Bohème« und erkennen, wie nah wir unseren französischen Freunden eigentlich heute stehen.
Michel Legrand komponierte in »Marguerite« seine Leidenschaften für Chanson und Jazz. In dieser Musik wird eine Freude lebendig, die knallbunt ist wie die 2CVs der 1970er-Jahre, die Hollywood atmet und Barbra Streisand vor unserem geistigen Ohr erscheinen lässt. Auch in »Marguerite« kennt das Schicksal keine Gnade. Doch wir rufen: »Vive la France, vive la Jazz et vive Michel Legrand!«
(Staatstheater Saarbrücken)
Die im 14. Jahrhundert angesiedelte Handlung erzählt von dem Franziskanermönch William von Baskerville, den eine heikle kirchenpolitische Mission in eine italienische Abtei führt, wo sich rätselhafte Todesfälle ereignen. Bei seinen Ermittlungen kommt er einem großen Geheimnis auf die Spur, das der Bibliothekar des Klosters mit allen Mitteln zu verbergen versucht. William wird von dem Novizen Adson begleitet, der einerseits Abgründe menschlicher Verblendung kennenlernt, zugleich aber auch durch sein erstes Liebeserlebnis vor eine schwere Entscheidung gestellt wird.
Umberto Ecos 1980 erschienener Roman Der Name der Rose wurde zu einem Welterfolg. Dessen Verfilmung von 1986 machte diesen Mittelalter-Krimi international noch weiter bekannt. Eine ganze Welle von dadurch inspirierten Historienromanen und -filmen folgte.
Dem norwegischen Autorenduo Wiik/Kverndokk ist es gelungen, die Vertonungsrechte für Ecos Roman zu bekommen. In Erfurt hatten die beiden bereits 2008 mit dem Musical Martin L. unter Beweis gestellt, dass sie ein für die Domstufen maßgeschneidertes Werk zum Erfolg führen können.
(Text: Domstufenfestspiele Erfurt)
Der norwegische Autor Øystein Wiik formte als musikalisch-literarisches Multitalent (Schauspieler, Sänger und Krimiautor) aus dem Roman-Koloss von Umberto Eco ein überzeugendes Libretto, kongenial ins Deutsche übertragen von Elke Ranzinger und Roman Hinze. (Orpheus Sept/Okt 2019)
Die junge und impulsive Natascha kommt nach Moskau, um dort die Rückkehr ihres Verlobten von der Front abzuwarten. Als sie in den Bann des skrupellosen Verführers Anatol gerät, ist es an Pierre, einem Freund der Familie, die Scherben ihres zerstörten Rufs aufzusammeln. 2017 eroberte Dave Malloys auf Tolstois Krieg und Frieden basierende „Electropop-Oper“ den Broadway im Sturm.
Der satirische Bühnenspaß „Of Thee I Sing“ gehörte zu Broadway-Shows der Dreißigerjahre, die mehr als ein Jahr lang jeden Abend gespielt wurden. Als erstes Musical gewann es den begehrten Pulitzer-Preis.
Erzählt wird von der Wahlkampagne, die John Wintergreen vorantreibt, um Präsident der Vereinigten Staaten zu werden. Als besonderes Bonbon verspricht er seinen Wählern, nach seiner Ernennung zum mächtigsten Mann der USA die Schönheitskönigin von Atlantic City zu heiraten. Doch dann verliebt er sich in seine Sekretärin Diana, was verwickelte Ereignisse auslöst.
Für „Of Thee I Sing“ komponierte Gershwin die Melodien „Love Is Sweeping The Country“, „Of Thee I Sing“, „Hello, Good Morning“ und „Trumpeter Blow Your Golden Horn“, die zu Evergreens wurden.
Roman Hinze als Übersetzer ist ein uneingeschränktes Lob zu zollen. Seine Texte kommen völlig natürlich daher, und auch Songs wie „Love is Sweeping the Country“ („Liebe fegt durch die Straßen“) und „Who Cares?“ („Egal“) wurden mehr als adäquat übersetzt. Wenn man bedenkt, welche gestelzten Sätze oft auf deutschsprachigen Musicalbühnen zu hören sind, ist Hinze vielleicht sogar der Star des Abends. musicals Juni 2006
Als der Friseur Rodney Hatch auf Hausbesuch bei dem Kunstsammler und Kunstakademie-Präsidenten Whitelaw Savory ist, schwärmt ihm dieser von seiner Neuerwerbung, einer griechisch-antiken Venus-Statue, vor. In einem unbeobachteten Moment steckt Rodney der Statue den eigentlich für seine Verlobte Gloria gedachten Ring an, wodurch die Venus-Statue zum Leben erwacht. Sie verliebt sich sogleich in den erstbesten Anwesenden, in Rodney. Der versucht vergebens, vor der liebestollen Venus zu fliehen –- die Verwicklungen beginnen: Das Verschwinden der Statue wird Rodney als Diebstahl angelastet, Venus verfrachtet Gloria, ihre Konkurrentin in Liebessachen, an den Nordpol, woraufhin Rodney unter Mordverdacht und ins Gefängnis gerät. Von dort wird er durch Venus befreit, verbringt eine Liebesnacht mit ihr und wird schließlich von der zurück gezauberten Gloria verlassen. Nun, wo Rodney frei und selber bis über beide Ohren verliebt ist, kommen Venus Zweifel, ob ihr wohl an der Seite dieses Mannes ein göttliches Leben vergönnt sein könne. So kehrt sie auf ihr Podest zurück und wird wieder zu Marmor. (Text: Wikipedia)
Stephen Sondheim formte ein Filmdrehbuch von Ettore Scola in ein opernhaftes Melodram um. Erzählt wird die Geschichte einer ungewöhnlichen Liebe. Die Handlung spielt 1862 in Mailand und in der italienischen Provinz. Der junge Offizier Giorgio hat ein unmoralisches Verhältnis mit der verheirateten Clara. Giorgio wird daher auf einen entlegenen Posten versetzt. Im Haus des dortigen Vorgesetzten macht er die Bekanntschaft mit dessen Tochter Fosca, einer unverheirateten Frau von Ende 20, die kränklich und reizlos ist. Fosca leidet darunter, dass Graf Ludovic sie einst wegen ihrer Mitgift geheiratet und dann das gesamte Vermögen ihrer Eltern beim Glücksspiel vernichtet hat. Mit letzter Kraft bäumt sie sich gegen ihre Krankheit auf und verfolgt Giorgio mit Leidenschaft. Aus Mitleid gaukelt Giorgio der jungen Fosca ein gemeinsames Liebesglück vor. Fosca stirbt drei Tage nach der einzigen Liebesnacht. Ihr letzter Brief an Giorgio ist ein Treueschwur über den Tod hinaus: „Deine Liebe wird ewig in mir weiterleben“.
PASSION gewann vier Tony Awards, darunter bestes Musical und beste Partitur. Die Musik nimmt Anleihen bei Maurice Ravel und Sergej Rachmaninow. Durch seinen opernhaften Charakter eignet sich PASSION auch für Aufführungen mit dem Ensemble des Musiktheaters.
Die Musik zieht den Hörer in einen fiebrigen Sog der Leidenschaften. Sie folgt den Veränderungen und den kaleidoskopischen Emotionen der Charaktere. Die deutsche Übersetzung, die Roman Hinze für diese Produktion eigens angefertigt hat, wurde von Stephen Sondheim autorisiert. musicalzentrale.de
Sondheims Lieder haben hier keinen klassischen Aufbau und kein typisches Ende, Musik und Dialoge verschmelzen miteinander. „Passion“ ist wie in einem Fluss erzählte Geschichte, die im ganzen Stück keine Applauspause zulässt. So entwickelt das Musical nach und nach fast unmerklich einen starken emotionalen Sog, der den Zuschauer in seinen Bann zieht. Die Übersetzung von Roman Hinze ist gelungen und überzeugt mit Klarheit. Da Capo Febr. 2011
Eine verstörende Geschichte, knallhart, abgründig und gemein. Weil das Geschehen in so verflixt sanfte und verführerische Musik gebettet ist, bekommt man das nicht sofort mit. Wie selbstverständlich geht das gesprochene Wort in Musik über. Sprachmelodie. Das ist Theater mit Musik, die sich mit der Handlung verbindet und hörbar macht, was man nicht sieht oder nicht sehen will. Dresdner Neueste Nachrichten, 31.01.2011
Mit Stephen Sondheims Musical macht die Staatsoperette alles richtig. (…) Man kann sich darüber streiten, ob ein solches Stück an die Staatsoperette gehört. Wenn es aber derart gelungen und packend umgesetzt wird, muss man das Ja groß und fett und doppelt unterstrichen schreiben. Sächsische Zeitung, 31.01.2011
Was „Passion“ trägt und den Abend zu einem ergreifenden Ereignis macht, dem das Publikum knapp zwei Stunden lang atemlos lauscht, ist die unerbittliche Prägnanz, mit der Librettist Lapine seine Protagonisten zeichnet und Stück für Stück dem Verderben anheimgibt. (…) Vasiliki Roussi spielt die „Fosca“ mit beängstigender Direktheit; ihr nimmt man jeden Ton, jedes Wort ab. Musik in Dresden, 31.01.2011
Das Stück ist hervorragendes Musiktheater und schafft sich fast ein eigenes Genre. Ganz und gar ist die Musik mit der Geschichte verwoben. Das Premierenpublikum hat all dies mit begeistertem Applaus bedacht. Dresdner Akzente. 03.02.11
J. M. Barries zeitlose Geschichte von dem Jungen, der nicht erwachsen werden wollte, wurde von den Autoren (Honk!, Mary Poppins) über mehr als eine Dekade entwickelt. Nach einer ersten Theaterversion in Kopenhagen 1996 wurde das Musical 2001 im BBC-Radio als Neujahrskonzert gesendet. Nach begeisterten Reaktionen gab es 2002/03 eine Produktion in der Royal Festival Hall und ab 2007 mehrere Inszenierungen an britischen Theatern.
Édith Piaf war eine Naturgewalt. Ein Lied davon singen konnten ihre zahlreichen Liebhaber, die alle früher oder später in Ungnade fielen und rasch durch einen Nachfolger ersetzt wurden. Édith war frei und gefährlich, hatte alles gesehen und getan, und das sah und hörte man.
Pam Gems schrieb 1978 für die Royal Shakespeare Company das biografische Musical Piaf, das rasch die Bühnen in aller Welt eroberte. In prallen Szenen beleuchtet sie schlaglichtartig Stationen aus Édith Piafs faszinierendem Leben. Das Stück ist gespickt mit Édith Piafs großen Chansons wie „L’accordéoniste“, „Padam“, „La vie en rose“, „Mon dieu“, „Milord“ und „Non, je ne regrette rien“. 2008 überarbeitete Gems das Stück für die Version im Londoner Warehouse Theatre.
Nach frühen großen Erfolgen fällt Sergej Rachmaninows 1. Sinfonie bei der Kritik durch. Der Dirigent war betrunken, das Orchester unterprobt, das Publikum feindselig. Den jungen Komponisten ereilt eine dreijährige Schaffenskrise, die er erst mit Hilfe eines Hypnose-Therapeuten bewältigen kann.
Préludes ist eine musikalische Fantasie, die im Kopf des hypnotisierten Rachmaninows angesiedelt ist. Dave Malloy begeisterte im Sommer 2015 das New Yorker Publikum mit seiner kühnen musikalischen Mischung von bearbeiteten Originalwerken Rachmaninows bis hin zu hypnotischen Techno-Loops.
New York, zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Die Stadt brodelt, die Luft flirrt, der Asphalt glüht beim Rhythmus des Ragtimes. Die Schicksalslinien dreier Menschen und ihrer Familien treffen hier aufeinander: Der schwarze Ragtime-Pianist Coalhouse Walker Jr. verlangt nach Gerechtigkeit und gesellschaftlicher Anerkennung, wird jedoch zum Opfer von rassistischer Gewalt und driftet schließlich in die Illegalität ab. Der jüdische Einwanderer Tate versucht, in der Neuen Welt Fuß zu fassen und den amerikanischen Traum vom »Tellerwäscher zum Millionär« wahr werden zu lassen. Und eine Mutter sehnt sich nach Liebe und Geborgenheit, für die sie sogar ihr Zuhause im vornehmen Vorort New Rochelle hinter sich lassen würde. Begleitet vom Ragtime sind sie alle auf der Suche nach einer besseren Zukunft.
»Ragtime« zählt mit seinen bittersüßen Geschichten aus dem New Yorker Leben, den vielen historischen Figuren – von Henry Ford bis Harry Houdini – und seinem unwiderstehlichen musikalischen Charme zu den ganz großen Broadway-Musicals. Der Erfolg 1998 in New York war immens und bescherte Komponist Stephen Flaherty und Buchautor Terrence McNally jeweils einen der begehrten Tony Awards.
Text: Staatstheater Braunschweig
»Der Staatstheaterchor und die Gäste des Harlem-Ensembles bewähren sich in zahlreichen Rollen und stimmstarken Tutti, von Kochheim prägnant arrangiert und von Georg Menskes am Pult sorgsam koordiniert. Er bringt auch das Staatsorchester in Ragtime-Feeling […]. Im ausverkauften Haus folgt rasender Applaus für alle Beteiligten. Mit ›Ragtime‹ ist ein Stück Broadway auf dem Braunschweiger Steinweg eingezogen.« Braunschweiger Zeitung
»Dabei wird […] hörbar, dass das bestens aufgelegte Staatsorchester auch mit rhythmisch forciertem Bigband-Jazz keine Probleme, sondern großen Spaß hat. Herausragend an diesem Abend sind auch die Chöre der zunehmend revolutionärer gestimmten Arbeiter- und Arbeitslosenmassen. Das Ensemble weiß darstellerisch zu überzeugen, ist sängerisch gut […]. Das Publikum war begeistert von dieser Möglichkeit, das etwas angestaubte Genre Musical als historisch bildendes und sozialkritisch engagiertes Medium zu nutzen: Standing Ovations.« Die Deutsche Bühne
Jerry Bock und seine Librettisten erzählen in ihrer Familienchronik nach dem viel diskutierten Bestseller von Frederic Morton den Aufstieg von Meyer Amschel Rothschild (1744-1812) und seinen fünf Söhnen, der sie aus einem Ghettodasein in Frankfurt am Main zur führenden Bankdynastie Europas führt.
Das Musical spannt den Geschichtsbogen vom glanzvollen Ballsaal des hessischen Kurfürsten im Jahr 1772 über das Ghetto bis hin zum Fall der Judenmauer und der Ernennung der fünf Rothschildsöhne zu Baronen durch den österreichischen Kaiser im Jahre 1816. Zwei Tony-Awards belohnten eine ungewöhnliche Thematik in einem außergewöhnlichen Musical.
Ein echter Klassiker, von einem renommierten Team geschaffen. Das Musical basiert auf dem berühmten Zeichentrickfilm und enthält alle Songs daraus. Für die Bühnenversion haben Alan Menken und Tim Rice außerdem mehrere neue Nummern geschrieben. Die Handlung trägt sich in einer liebenswerten französischen Provinzstadt zu. Die schöne Belle muss das Leben ihres Vaters retten, indem sie sich einem vermeintlichen Ungeheuer ausliefert, das in einem Schloss haust und den Vater gefangen genommen hat. Belle gelingt es, aus dem Ungeheuer wieder einen Prinzen zu machen – eine Geschichte aus der guten alten Zeit voller Nostalgie und Farbe.
Die “himmlischen Sieben” aus dem Titel der Musical-Showtime Seven in Heaven sind die erlesenen sieben SolistInnen des neu gegründeten Linzer Musicalensembles. Sie bilden die “Basis” der Musicalsparte am Linzer Landestheater und sind aus einem mehrstufigen Auswahlverfahren mit mehr als siebenhundert (!) BewerberInnen hervorgegangen. Sieben Darsteller, sieben Talente, sieben Stimmen stellen sich dem Linzer Publikum vor und präsentieren Familiäres und Populäres, Geklautes und Vertrautes, Subtiles und Skurriles aus über 70 Jahren Musicalgeschichte, dazu Aberwitziges und Spritziges aus neueren und weniger bekannten Stücken. In dieser Show lässt sich die überraschende Vielfalt des Genres Musical entdecken, das mit der neuen Linzer Sparte endlich singend und tanzend gefeiert werden kann.
Den Zusammenklang der sieben starken Stimmen werden die Zuschauer in der einzigartigen Club-Atmosphäre der BlackBox-Lounge im neuen Musiktheater am Volksgarten genießen, bei einem Cocktail oder einem anderen Drink von der BlackBox-Bar. Mittendrin im Musical-Nightlife lassen sich die stimmliche Qualität und die darstellerische Individualität der exquisiten internationalen Solisten-Riege hautnah erleben: unplugged und “live in living color”.
Sieben zeigen auf einen Streich ihre Klasse
Die Musical-Stammtruppe des neuen Linzer Musiktheaters präsentierte sich in der stimmungsvollen Inszenierung von Musical-Chef Matthias Davids hautnah dem Publikum. (…) Ein recht anspruchsvolles Unterfangen, das auf abgenudelte Schmachtfetzen verzichtet. (…) Die Sieben haben sich auf einen Streich in die Herzen des Publikums gepflanzt, das viel Applaus spendete und Zugaben bekam.
Neues Volksblatt
Abflug in den Musical-Himmel
Ab sofort können Sie sich das Geld für Flugtickets nach New York oder Las Vegas sparen, wenn Sie eine hinreißende Show erleben möchten: Im Musiktheater passiert echt großer Glamour! (…) Oh ja, es gibt ein Musical-Leben abseits von Katzen und Kaiserinnen, das beweist „Seven in Heaven“ grandios, kurzweilig, hoch musikalisch und mit allerfeinster Unterhaltungs-Kompetenz.(…) Famos!
Kronen Zeitung
Mit 25 Liedern auf Wolke Sieben
Die vier Damen und drei Herren unternehmen einen mehr als zweistündigen Streifzug durch die Geschichte des Genres, der das glitzernde Pflaster des Broadway berührt, aber vor allem in den weniger geläufigen Seitengassen Kleinode aufspürt. (…) Das Ensemble schafft es in 25 Liedern, von der zarten Ballade über die swingende Moritat bis zum Palatschinken-Koch-Song, dass man sich bedingungslos in es verliebt.Diese Sieben hat uns der Himmel geschickt. Mit ihrem schwungvollen, strahlenden Programm bringen sie uns auf Wolke sieben.
Oberösterreichische Nachrichten
Der schwimmende Theaterpalast „Cotton Blossom“ fährt auf dem „Ol’ Man River“, dem Mississippi, von Hafen zu Hafen. Der Star von Käpt’n Andy Hawks Show ist Julie LaVerne. Bei einer Probe kommt es zum Eklat. Julie muss zugeben, Tochter eines weißen Vaters und einer schwarzen Mutter zu sein und führt somit mit Co-Star Steve Baker eine kriminelle „Mischehe“. In der Not springt Andys Tochter Magnolia ein.
Das Musical Play „Show Boat“ ist ein revolutionäres, zeitloses Meisterwerk des amerikanischen Musiktheaters und wurde 1993 von Harold Prince meisterlich bearbeitet und behutsam modernisiert.
Zu den beliebtesten amerikanischen Filmmusicals gehört SINGIN‘ IN THE RAIN, das nicht nur durch die virtuose Tanzszene von Gene Kelly im strömenden Regen in Erinnerung blieb. Die Musik zu diesem turbulenten Farbfilm wurde in die Bühnenfassung übernommen, die im Jahr 1983 ihren Siegeszug über die Bühnen der Welt antrat.
Die Handlung spielt im Hollywood der späten 1920er Jahre. Eine neue Technik soll das Kino verändern – der Tonfilm ist da! Für Lina Lamont, den umjubelten Stummfilmstar, scheint jedoch wegen ihrer piepsigen Stimme das Ende der Karriere gekommen zu sein. Das versucht sie zu verhindern, indem sie sich von einem unbekannten Showgirl „synchronisieren“ lässt. Doch der Schwindel fliegt auf – und mit Kathy Selden ist ein neuer Star geboren.
Die mitreißenden Hits des Films sind auch in der Partitur der Bühnenversion erhalten: „Make ‚Em Laugh“, „Singin‘ In The Rain“, „Broadway Melody“, „You Are My Lucky Star“, „Good Morning“ und viele andere mehr.
Frei adaptiert nach Dickens Erzählung „Nicholas Nickleby“, beginnt dieses Musical in einer Schule unserer Zeit, wo der neue Englischlehrer Schwierigkeiten hat, das Interesse der Schüler zu wecken. Er löst das Problem, indem er das Buch, das sie gerade lesen -Nicholas Nickleby – in ein Musical verwandelt und die Schüler die Geschichte um arme Kinder in einem Waisenhaus erleben. Seit das Stück für BBC produziert worden ist, wurde es häufig von Schulen und freien Musicalgruppen produziert.
Willkommen im Jahr 1595! Elisabeth I. regiert in England, Halskrausen und Schamkapseln sind groß in Mode, und ein junger Autor namens William Shakespeare ist der Superstar aller Theatergenres. Die Brüder Nick und Nigel Bottom versuchen indes, ihre dahindümpelnde Schauspieltruppe über Wasser zu halten. In einem verzweifelten Versuch, Shakespeare zu übertrumpfen, konsultiert Nick eine Wahrsagerin, die ihm voraussagt, die Zukunft des Theaters bestehe aus Schauspiel, Gesang und Tanz – und zwar alles auf einmal! Als die Bottom-Brüder versuchen, das erste Musical der Welt zu schreiben, entbrennt ein erbitterter Kampf mit Shakespeare, der mit allen Mitteln versucht, sich die Konkurrenz vom Hals zu schaffen.
Angesiedelt in den USA und der Schweiz, lädt das Gershwin-Musical „Strike Up The Band“ die Zuschauer zu einer ironischen Zeitreise ein durch die Welt der wilden 20er-Jahre ein, gewürzt mit Gesellschaftskritik und Satire.
Der amerikanische Käsefabrikant Fletcher steht mit seinem Produkt in Konkurrenz zu dem aus der Schweiz importierten Käse. Um seine Marktanteile weiter auszubauen, gründet er eine Privatarmee, um die Schweiz politisch und wirtschaftlich zu bezwingen. Seine Tochter hat sich in einen Reporter verliebt, der Kritik an Fletchers Feldzug und der Qualität seines in Amerika hergestellten Käses öffentlich äußert. Der Journalist schwenkt aber auf Fletchers Seite um, bezwingt als oberster Kriegsführer die Schweiz, um anschließend in einen Krieg gegen Russland zu ziehen, um den Kaviar billiger zu machen.
Die Partitur von Gershwin enthält eine Fülle von Songs, die zu Evergreens wurden, darunter „The Man I Love“ und „Strike Up The Band“ und als Erweiterung aus der 2. Fassung von 1930 die Hits „Soon“ und „I’ve Got A Crush On You“.
Ira Gershwins genialer Wortwitz bleibt dank der rundum gelungenen Übersetzung von Roman Hinze durchgängig erhalten. musicalzentrale.de Dez. 2007
Grundlage des Erfolgs der – man höre und staune! – deutschen Erstaufführung, war die brillante neue Textbearbeitung von Roman Hinze. Der Opernfreund Dez. 2007
Selbst die genialen Wortspiele in den Songtexten von Ira Gershwin, die ja erst in der perfekten Verbandelung mit der brüderlichen Komposition ihre eigentliche Brillanz entfalten, verlieren in der Übersetzung von Roman Hinze kaum etwas von ihrer Kraft. musical-lounge.de Jan. 2008
Schauplatz ist das viktorianische London. Hier beginnt die blutrünstige Geschichte. Die Stadt London ist für den Barbier Sweeney Todd ein Sündenpfuhl, ein Höllenschlund, in dem sich das Geschmeiß dieser Erde versammelt hat. Mit scharfem Rasiermesser schneidet er seinen Kunden die Kehle durch und befördert die Leichen mittels einer Falltür zu seiner Wirtin Mrs. Lovett, die davon köstliche und heiß begehrte Fleischpasteten fabriziert.
Der Held dieser grausigen Geschichte hat für seine Freveltaten durchaus ein Motiv: Ein korrupter Richter hatte ihm einst Weib und Kind genommen und dann verurteilt. Dafür und auch weil er 15 Jahre lang unschuldig im Gefängnis gesessen hat, rächt sich Sweeney Todd an seinen Mitmenschen. Am Ende erkennt Todd in einer von ihm getöteten Bettlerin seine eigene Frau wieder, seine geliebte Lucy, die einzige Frau auf der Welt, die sein vergiftetes Herz noch liebt. Und weil Mrs. Lovett log und ihn im Glauben ließ, Lucy sei tot, will er sich auch an ihr rächen. Er nimmt seine kichernde Wirtin in den Arm, tanzt mit ihr und stößt sie in den Ofen, um dann selbst von seinem Gehilfen Tobias getötet zu werden.
Songs im Bänkelsängerstil, einprägsame Balladen und wirkungsvolle Duette von Todd und Mrs. Lovett untermalen das blutrünstige Geschehen. Sondheims musikalisch kraftvolles Musical wurde mehrfach ausgezeichnet. 2007 wurde „Sweeney Todd“ mit Jonny Depp in der Rolle des teuflischen Barbiers verfilmt.
Text: Musik und Bühne
Die Idee war gut! Sich als Bestattungsunternehmer auszugeben und von Luisas Eltern die Fünfundzwanzigtausend für die angebliche Weltraumbestattung zu kassieren. Doch Komplize Britschkat macht sich aus dem Staub – und jetzt steht Taco dumm da: ohne Kohle, dafür mit Urne und nicht ganz astreinem Gewissen gegenüber den trauernden Eltern seiner Schulfreundin. Doch Taco fackelt nicht lange und jagt dem Betrüger per Anhalter und Eisenbahn hinterher. Sein einziges Gepäckstück: die blaue, kugelförmige Urne mit Luisas Asche. Von Köln-Mülheim geht es über Zandvoort nach Paris, wo Luisa abhanden kommt, später Richtung Lissabon. Taco trifft auf seiner Reise Verrückte, Verzweifelte, Verliebte und Verlorene. Erlebt schräge Sachen und findet schließlich seine große Liebe. In einem Fundbüro in Paris, in einer blauen Kugel …
Fetzige Live-Musik der Eterna-Galactica-Band, dazu erstklassige Gesangs-, Tanz- und Schauspieldarbietungen waren der Garant für einen kurzweiligen, abwechslungsreichen Musical-Abend. Kölner Stadtanzeiger Nov. 2009
„Asche zu Asche“, diesen Beerdigungsspruch nimmt Teenager Taco wörtlich. Der Jugendroman „Taco“ des 2008 verstorbenen Autors Michael Klaus bildet die Grundlage des Musicals. Das Ergebnis kann sich dank gekonnter Tanzeinlagen, einfallsreicher Kulissen und witziger Anleihen, zum Beispiel die drei kommentierenden Sängerinnen wie im „Kleinen Horrorladen“, sehen lassen. Kölner Wochenspiegel Nov. 2009
Als THOROUGHLY MODERN MILLIE 2002 am Broadway herauskam, regnete es Preise: Sechs Tonys, darunter jener als bestes Musical, und fünf Drama Desk Awards erhielt dieses Musical, das die Charleston tanzende Metropole New York portraitiert. Die junge Millie Dillmount steht im Mittelpunkt dieser 1922 spielenden Geschichte – eine Bombenrolle in Gesang und Tanz! Millie kommt nach New York und muss sich durchschlagen in einer Zeit, in der Frauen erst beginnen, „ernsthaft“ zu arbeiten und damit die Welt verändern. Die Handlung findet nach einigen gefährlichen Wirrnissen und emotionalen Wechselbädern ein überraschendes Ende.
Prachtvolle Gesangsnummern, schwungvolle Tänze und charakterstarke Rollen machen aus diesem Musical, das auf einem populären Film beruht, ein hinreißendes und berührendes Bühnenspektakel.
Text: Musik und Bühne
Was tut man(n) nicht alles für einen Job? Michael Dorsey ist Schauspieler, kein einfacher Charakter, nicht mehr der Allerjüngste – und daher schon seit Langem auf keiner New Yorker Bühne zu sehen gewesen. Damit sich das endlich ändert, geht er in seiner Verzweiflung als Frau verkleidet zu einem Musical-Casting und erhält tatsächlich die heiß begehrte Rolle. Doch damit fangen die Probleme gerade erst an, denn da sind auch noch seine neurotische On-Off-Freundin Sandy, der chauvinistische Regisseur Ron, der ranschmeißerische Reality-Star Max, die attraktive Kollegin Julie … und nicht zuletzt das neue Alter Ego: Dorothy Michaels!
Seit 1982 verzaubert Sydney Pollacks herrlich-lustige Travestiekomödie »Tootsie« (= »Schnuckelchen«) über die Absurditäten des Showgeschäfts, den Umgang mit Geschlechterrollen und einen Mann, der erst als Frau zum besseren Kerl wird − auf der Leinwand und an den Bildschirmen. 2018 wurde der »Oscar«-prämierte Klassiker mit Dustin Hoffman in einer Paraderolle von David Yazbek und Robert Horn in eine
mitreißende Musical Comedy verwandelt, die der Broadway-Erfolg des Jahres 2019 war.
TROLLE UNTER UNS ist der Titel eines neuen Familienmusicals, das extra für die Felsen und die Natur der Luisenburg-Festspiele Wunsiedel geschrieben und komponiert wurde. Das Werk von Øystein Wiik und Gisle Kverndokk, den Autoren von DER NAME DER ROSE, spielt in einer fremden, sehr anderen und sehr komischen Welt. Dort leben Trolle und merkwürdige Wesen, die sich benehmen, als wären sie real und virtuell zugleich. Ein Schreck für die Familie, die sich dahin verirrt, und ein riesiger Spaß für die Zuschauer. (Text: Luisenburg-Festspiele)
Rom, im 3. Jahrhundert vor Christus. Sklave Pseudolus hofft nur auf eines: dass er endlich freikommt! Dafür ist er sogar bereit, seinen jungen Herrn, den ebenso hübschen wie einfältigen Hero, mit der jungfräulichen Kurtisane Philia aus dem benachbarten Freudenhaus zusammenzubringen. Diese ist jedoch bereits dem berühmten Krieger Miles Gloriosus versprochen, und auch Heros Eltern Domina und Senex sind von der Liaison alles andere als begeistert. Um Miles loszuwerden, erfindet Pseudolus eine schlimme Seuche, der die hübsche Philia leider zum Opfer gefallen sei, und erpresst Haussklave Hysterium, die tote Schönheit darzustellen. Doch dann will Miles den Schleier der Braut lüften, um ihr einen letzten Kuss auf die roten Lippen zu drücken …
Das Musical – eine der lustigsten Musicalkomödien überhaupt – mit der Musik des amerikanischen Musiktheater-Papstes Stephen Sondheim und einem Buch u. a. von Larry Gelbart (Autor des TV-Serienklassikers M*A*S*H) parodiert Sandalen- und Monumentalfilme und greift auf Stoffe und Figuren des römischen Komödiendichters Plautus zurück.
(Text: Landestheater Linz)
Florenz, 1535. Der Bildhauer Benvenuto Cellini soll als Mörder des verschwundenen Graf Maffio gehängt werden. Alessandro, der Herzog von Florenz, begnadigt ihn, weil der Bildhauer die Marmorstatue einer Nymphe noch nicht fertig gestellt hat, mit dem er ihn beauftragt hatte. In seine Werkstatt zurückgekehrt nimmt Cellini die Arbeit an der Statue wieder auf. Er kommt nicht voran, weil ihn sein attraktives Modell Angela ablenkt. Auch Herzog Alessandro interessiert sich für Angela und lässt sie entführen.
Cellini eilt zum Palast, um Angela zu retten. Er begegnet der Herzogin, die ihm Sex, aber keine Romantik in Aussicht stellt. Cellini kann sich aus ihren Armen entwinden und befreit Angela. Der Herzog droht erneut damit, den Bildhauer hängen zu lassen.
Cellini flüchtet nach Frankreich, wo er im Auftrag des französischen Königs das Schloss Fontainebleau mit seinen Skulpturen ausschmücken soll. Der Herzog und seine Frau sowie Angela besuchen ihn dort. Unvermittelt kommt Graf Maffio hinzu, um Cellini zum Zweikampf zu fordern. Die Frauen können das verhindern, der Herzog ist nun davon überzeugt, dass Cellini kein Mörder ist, und bestimmt, dass Angela dem Bildhauer die Hand reichen möge.
In Zusammenarbeit mit seinen Textautoren Ira Gershwin und Edwin Justus Mayer formte Kurt Weill die Handlung um den Renaissance-Bildhauer Benvenuto Cellini zu einem außergewöhnlichen Bühnenwerk, das reizvoll mit der nostalgischen Gattung Operette spielt. Weills Musik zu „The Firebrand of Florence“ ist reich an eingängigen Melodien und lässt sowohl den Weill der 1920er Jahre als auch den versierten Musicalmeister aufleuchten. Von den Gesangstiteln wurde vor allem der Song „Sing Me Not a Ballad“ auch als Einzelstück populär, weitere Highlights der Partitur sind „Life, Love, and Laughter“, „Love Is My Enemy“ und „A Rhyme for Angela“.
Die erste szenische Aufführung in Europa, zugleich deutschsprachige Erstaufführung, sicherte sich 2013 die Staatsoperette Dresden.
Nein, das sind keine Schweinereien von der „Playboy“-Witzeseite, sondern ziemlich exakt von Roman Hinze ins Deutsche übersetzte Songtexte des reputierlichen Ira Gershwin. Da ist ein wunderbares, Kurt Weill eine weitere faszinierende Facette hinzufügendes Stück transatlantischer Unterhaltungskultur zu entdecken.
Die Welt 4. November 2013
Der international erfolgreiche Dirigent Daniel Daréus kehrt nach einem Herzinfarkt zurück nach Ljusåker, das Dorf seiner Kindheit. Wegen seines Pseudonyms erkennt dort zunächst niemand den Kameraden aus der Volksschulzeit. Widerstrebend übernimmt er die Leitung des Kirchenchors und begeistert dessen bunte Mitgliederschar mit eigenwilligen Methoden für die Musik. Doch nicht jeder im Ort findet es gut, dass durch den Neuankömmling ein frischer Wind durchs Dorf weht: Gabriellas gewalttätiger Mann Conny und Ingers Mann, der verbittert-asketische Pfarrer Stig, kämpfen jeder auf seine Weise dafür, dass die alte „Ordnung“ wiederhergestellt wird. Gegen alle Widerstände reist die inzwischen zahlreicher gewordene Gruppe zum Chorwettbewerb Let the Peoples Sing nach Österreich.
Schwedens wohl bekanntester, vielfach preisgekrönter Film wurde durch den Drehbuchautor Kay Pollak selbst und den erfolgreichen Komponisten Fredrik Kempe zu einem bewegenden Musical umgeschrieben. Dieses kam im September 2018 in Stockholm als Ensuite-Produktion heraus und wurde dort begeistert gefeiert.
Diese Version des Wizard of Oz wurde ursprünglich mit dem Untertitel The Super Soul Musical angekündigt. Charlie Smalls hat dafür eine durchgehend kraftvolle, eingängige Musik geschaffen mit Songs wie „Ease on Down the Road“, „If you Believe“ und „Be a Lion“. Die Broadway-Produktion wurde mit sieben Tony-Awards ausgezeichnet, u.a. für „Best Musical“ und „Best Original Score“. 1978 wurde The Wiz mit Diana Ross als Dorothy, Michael Jackson als Vogelscheuche und Lena Horn als Glinda verfilmt.
Die deutschsprachige Erstaufführung im neuen Musiktheater Linz war ein durchschlagender Erfolg und wurde für ein mehrwöchiges Gastspiel ans Deutsche Theater München eingeladen.
Zwei Schwestern aus einer verschlafenen Kleinstadt wollen im New York der 1930er-Jahre Karriere machen. Die intellektuelle Ruth möchte Schriftstellerin werden. Die naive Eileen zieht es zur Bühne. Doch von der Jobsuche bis zum Finden einer Wohnung hält die überdrehte Großstadt zahlreiche Hindernisse für die beiden bereit. Bald umkreist die Schönheiten vom Land auch ein ganzer Schwarm Männer: ein verkanntes Maler-Genie, ein einfältiger Football-Spieler, ein smarter Chefredakteur und sogar eine ganze Schiffsladung brasilianischer Matrosen. So viel sei verraten: Nach einigen Turbulenzen gibt es für die beiden charmanten Schwestern natürlich ein Happy End.
In Leonard Bernsteins Musical »Wonderful Town« lebt der Geist der pulsierenden Metropole New York. Die Stadt, die niemals schläft, bietet Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern und mit schillernden Lebensläufen Raum und schafft die Voraussetzungen, eigene Perspektiven zu entwickeln. Auch deshalb steht Bernsteins »Wonderful Town« am Anfang des Spielplans im neuen Haus. Dass schon Bernsteins Musik lohnt, ist das eine. Er vermischt auf raffinierte Weise das musikalische Erbe der Swing-Ära mit seinem ureigenen sinfonischen Großstadtsound.
Text: Staatsoperette Dresden
Die im deutschsprachigen Raum bisher leider kaum gespielte Revue überzeugt vor allem durch ihre komischen Nummern. (…) Der Abend ist ein unerwarteter Genuss: ein mitreißender, flott choreografierter Strom von Songs und Tanznummern, der alle Tugenden des Kander-Ebb-Katalogs vereint und die drohenden Klischees von faden Anthologien meidet.
Martin Clemens Pesendorfer, blickpunkt musical 01/15
Die außergewöhnlichen Musicalmacher John Kander und Fred Ebb stehen im Mittelpunkt dieser glanzvollen Revue. Songs aus ihrer Broadway- und Fernsehkarriere, viele große Hits und Entdeckungen aus Musicals wie CABARET, FUNNY LADY, CHICAGO, THE RINK und KUSS DER SPINNENFRAU ergeben eine beglückende Mischung aus klassischen Nummern, die zum Mitsummen anregen, und jazzigen Songs, die in die Beine gehen, darunter „All That Jazz“ oder auch „Money, Money“.
roman.hinze@web.de