Stephen Sondheim formte ein Filmdrehbuch von Ettore Scola in ein opernhaftes Melodram um. Erzählt wird die Geschichte einer ungewöhnlichen Liebe. Die Handlung spielt 1862 in Mailand und in der italienischen Provinz. Der junge Offizier Giorgio hat ein unmoralisches Verhältnis mit der verheirateten Clara. Giorgio wird daher auf einen entlegenen Posten versetzt. Im Haus des dortigen Vorgesetzten macht er die Bekanntschaft mit dessen Tochter Fosca, einer unverheirateten Frau von Ende 20, die kränklich und reizlos ist. Fosca leidet darunter, dass Graf Ludovic sie einst wegen ihrer Mitgift geheiratet und dann das gesamte Vermögen ihrer Eltern beim Glücksspiel vernichtet hat. Mit letzter Kraft bäumt sie sich gegen ihre Krankheit auf und verfolgt Giorgio mit Leidenschaft. Aus Mitleid gaukelt Giorgio der jungen Fosca ein gemeinsames Liebesglück vor. Fosca stirbt drei Tage nach der einzigen Liebesnacht. Ihr letzter Brief an Giorgio ist ein Treueschwur über den Tod hinaus: „Deine Liebe wird ewig in mir weiterleben“.
PASSION gewann vier Tony Awards, darunter bestes Musical und beste Partitur. Die Musik nimmt Anleihen bei Maurice Ravel und Sergej Rachmaninow. Durch seinen opernhaften Charakter eignet sich PASSION auch für Aufführungen mit dem Ensemble des Musiktheaters.
Die Musik zieht den Hörer in einen fiebrigen Sog der Leidenschaften. Sie folgt den Veränderungen und den kaleidoskopischen Emotionen der Charaktere. Die deutsche Übersetzung, die Roman Hinze für diese Produktion eigens angefertigt hat, wurde von Stephen Sondheim autorisiert. musicalzentrale.de
Sondheims Lieder haben hier keinen klassischen Aufbau und kein typisches Ende, Musik und Dialoge verschmelzen miteinander. „Passion“ ist wie in einem Fluss erzählte Geschichte, die im ganzen Stück keine Applauspause zulässt. So entwickelt das Musical nach und nach fast unmerklich einen starken emotionalen Sog, der den Zuschauer in seinen Bann zieht. Die Übersetzung von Roman Hinze ist gelungen und überzeugt mit Klarheit. Da Capo Febr. 2011
Eine verstörende Geschichte, knallhart, abgründig und gemein. Weil das Geschehen in so verflixt sanfte und verführerische Musik gebettet ist, bekommt man das nicht sofort mit. Wie selbstverständlich geht das gesprochene Wort in Musik über. Sprachmelodie. Das ist Theater mit Musik, die sich mit der Handlung verbindet und hörbar macht, was man nicht sieht oder nicht sehen will. Dresdner Neueste Nachrichten, 31.01.2011
Mit Stephen Sondheims Musical macht die Staatsoperette alles richtig. (…) Man kann sich darüber streiten, ob ein solches Stück an die Staatsoperette gehört. Wenn es aber derart gelungen und packend umgesetzt wird, muss man das Ja groß und fett und doppelt unterstrichen schreiben. Sächsische Zeitung, 31.01.2011
Was „Passion“ trägt und den Abend zu einem ergreifenden Ereignis macht, dem das Publikum knapp zwei Stunden lang atemlos lauscht, ist die unerbittliche Prägnanz, mit der Librettist Lapine seine Protagonisten zeichnet und Stück für Stück dem Verderben anheimgibt. (…) Vasiliki Roussi spielt die „Fosca“ mit beängstigender Direktheit; ihr nimmt man jeden Ton, jedes Wort ab. Musik in Dresden, 31.01.2011
Das Stück ist hervorragendes Musiktheater und schafft sich fast ein eigenes Genre. Ganz und gar ist die Musik mit der Geschichte verwoben. Das Premierenpublikum hat all dies mit begeistertem Applaus bedacht. Dresdner Akzente. 03.02.11