Das neue, überschwänglich komische Musical von Peter Sham und Brad Carroll wurde nach einer gefeierten Saison in Plymouth ins Guilgud Theatre im Londoner Westend transferiert. Es basiert auf der preisgekrönten, gefeierten Komödie von Ken Ludwig, die seit Ende der 1980er Jahre im deutschsprachigen Raum unter dem Titel „Otello darf nicht platzen“ gespielt wurde und z.B. in den Kammerspielen des Theaters in der Josefstadt Wien 17 Jahre lief.
Tito Merelli, der weltberühmte Tenor, gibt 1934 erstmals ein Gastspiel in Cleveland. Allerdings ist er um Stunden verspätet, und Operndirektor Saunders, sein Assistent Max und die drei Damen von der Operngilde (allesamt Ex-Gattinnen von Saunders) drehen am Rad. Als Merelli endlich eintrifft, ist die Erleichterung nur von kurzer Dauer: Der Sängerstar ist geplagt von Verdauungsbeschwerden, Müdigkeit, verwechselten Pillen und vor allem einem Riesenkrach mit seiner unvorgesehen mit angereisten Ehefrau. Als Resultat schläft Merelli wie tot und „Otello“ droht zu platzen. Saunders sucht verzweifelt nach Ersatz für die große Operngala zum 50-jährigen Bestehen der Oper – und findet ihn in seinem Assistenten Max, der ein begeisterter Badewannensänger ist.
Schallendes Gelächter, Fußgetrappel, Bravi, stehender Jubel: Die Premiere von „Lend Me a Tenor“ war die erfolgreichste, witzigste, rasanteste, beste, die das Haus seit langem herausgebracht hat. Besser ist Musical derzeit kaum zu haben. Jedenfalls nicht in Deutschland.
Leipziger Volkszeitung März 2013
Die Inszenierung ist beschwingt, humor- und niveauvoll. Volker Vogel ist mit „Otello darf nicht platzen“ eine kurzweilige Inszenierung gelungen. Musicals März 2013